Der Amazonas



Jeden Tag werden weltweit 30.000 Hektar Wald vernichtet.



Entstehung


Gondwanaland

Die Entstehung der tropischen Regenwälder reicht weit zurück in die Erdgeschichte: Als vor ca. 180 Millionen Jahren die großen Landmassen der Erde (Pangaea) begann, auseinander zu brechen, entwickelte sich auf einem der Teilstücke (Gondwanaland) eine üppige Pflanzengesellschaft. Zeugen des Auseinanderbrechens von Gondwanaland vor etwa 100 Millionen Jahren sind die tropischen Regenwälder Afrikas, Asiens und Südamerikas: Die große Ähnlichkeit einiger dort vorkommender, alter Pflanzenfamilien beruht auf dem gemeinsamen Ursprung und darauf, dass wesentliche Schritte der Evolution der Blütenpflanzen noch in Zeiten vor dem Auseinanderbrechen vollzogen wurden. Mit dem Auseinanderdriften der Kontinente wurden die Regenwälder voneinander getrennt und entwickelten sich fortan eigenständig weiter. Neben diesen geographischen Verschiebungen spielten auch Klimaschwankungen zwischen warmen, feuchten und kühlen, trockenen Perioden eine bedeutende Rolle bei der Ausbreitung der tropischen Regenwälder. Die dazugehörige Tierwelt entstand etwas später und entwickelte sich ähnlich isoliert wie diejenige in Australien, da lange keine Landverbindung zwischen Südamerika und den anderen Kontinenten existierte. Erdgeschichtlich erheblich jünger als der Kontinent ist das Amazonasbecken selbst: Es entstand vor etwa 15 Millionen Jahren, als die beginnende Auffaltung der Anden einen Abfluss für das sich im zentralen Becken sammelnde Wasser erforderlich machte. Die zahlreichen Wasserläufe suchten sich ihren Weg nach Osten und bildeten so den Amazonas mit seinen zahlreichen Nebenflüssen. Die aus den Anden ausgewaschenen Sedimente schufen im Lauf der Zeit die große Landfläche im Mündungsgebiet mit den zahlreichen Schwemmlandinseln.



Erforschung


Alexander von Humboldt

1500 entdeckte ein Gefährte von Kolumbus, der spanische Seefahrer Vincente Pinzon, auf der Suche nach dem Seeweg nach Indien das Mündungsgebiet des Amazonas. Der spanische Konquistador Francisco de Orellana war der erste Europäer, der 1542 dem Amazonas von den Anden bis zum Atlantik eigentlich eher unfreiwillig folgte: Ursprünglich sollte er auf der Fahrt Proviant für seine Kameraden beschaffen. Da er gegen die Strömung nicht umkehren konnte und der Landweg unpassierbar war, wurde aus der kurzen Erkundungsfahrt eine acht Monate währende gefährliche Reise. Die Entdeckung und Kolonialisierung des Amazonasgebietes durch die Spanier kostete die meisten dort lebenden Indianer das Leben: Von ursprünglich etwa 6 Millionen auf heute knapp 300 000 ist ihre Zahl geschrumpft. 1743 erstellte Charles de la Condamine eine Karte des Hauptstromes, die heute noch gültig ist. Er brachte von seiner Forschungsreise Proben von geronnenem Gummibaumsaft mit, die der Kautschuk-Industrie den Weg bahnten. Um 1800 bereiste der berühmte Berliner Naturforscher Alexander von Humboldt, (1769 - 1859) das Flusssystem. Er trug viel zur Erforschung der Tier- und Pflanzenwelt bei und fand den Beweis für die Verbindung zwischen Amazonas und Orinoco. Viele Botaniker, Zoologen und Völkerkundler (wie Martius, Spix, von Steinen, Koch-Grünberg, Bates, Wallace u.v.m.) folgten seinem Beispiel, so dass die wissenschaftliche Erforschung Amazoniens im 19. Jahrhundert ihre Blüte erlebte. Nicht nur Forscher versuchten, dem Dschungel seine Geheimnisse zu entreißen. Die Gier nach Bodenschätzen war damals wie heute vielfach die Triebfeder für Expeditionen. Und noch immer schreitet die Zerstörung schneller voran, als Forscher die weißen Flecken auf der Landkarte und den unglaublichen Artenreichtum erfassen können ...



Amazonien als indianischer Lebensraum


Amazonas Indianer

Weite Teile des amazonischen Regenwaldes sind nicht nur Lebensraum für Pflanzen und Tiere, sondern seit Jahrtausenden von Menschen genutzte und mitgestaltete Kulturlandschaft. Die großen Indianer-Völker an der Küste und den Flussläufen wurden durch die europäischen Eroberer ausgerottet, angepasst oder tief in den Regenwald hinein abgedrängt. Als Ergebnis finden wir in Amazonien heute über 200 kleine Indianer-Völker. Jedes verfügt über eine eigene Sprache und Kultur; viele zählen nicht mehr als 100 Menschen. Obwohl sie oft kaum Kontakt zur weißen Außenwelt haben und ihn auch nicht wollen, handelt es sich keineswegs um ursprüngliche, von der Außenwelt unberührte Lebensformen. Am Abhang der Anden und im Orinoko-Gebiet leben auch heute noch größere Indianer-Gesellschaften wie die 60000 Jibaro oder die 20000 Warao. Amazonas-Indianer waren und sind mit wenigen Ausnahmen sesshafte Waldbauern. Die meisten leben in großen, oft geschlossenen um einen zentralen Platz angelegten Dörfern. Sie bauen Maniok, Süßkartoffeln, Gemüse und Obst an. Jagd und Fischfang stärken das Ansehen der Männer und liefern das als Ergänzung des Speiseplans hoch geschätzte Fleisch.



Maniok Wurzel


Maniok Wurzel

Der Anbau und Verzehr der Maniokknolle ist so verbreitet, dass Maniok selbst in der weltweiten Gesamtbetrachtung zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln gehört. Während die meisten Europäer vermutlich noch nie ein Gericht aus Maniok gegessen haben, ist Maniok in vielen Ländern Südamerikas, Afrikas und Asiens der Hauptlieferant für Kohlenhydrate - und dies, obwohl die Knollen im natürlichen Zustand eigentlich giftig sind. Den Regenwald sehen die Indianer nicht als "grüne Hölle", sondern als Quelle ihrer Ernährung und lebenswichtiger Rohstoffe. Dank ihres enormen Wissens über das Ökosystem nutzen sie dessen Arten als Baustoff, Faser, Heilmittel, Material für Werkzeug, Kleidung und Schmuck, ohne dabei das natürliche Gleichgewicht zu zerstören. Viele Wesen des Waldes kehren zudem als Tier- und Pflanzengeister in der Religion wieder und regeln über Mythen und Rituale die respektvolle Nutzung des Ökosystems. Die Indianer Amazoniens leiden seit Jahrhunderten unter der von außen eindringenden westlichen Lebensart und den Menschen, die ihre Lebensräume, ihre Kulturen und oft genug sogar ihr Leben vernichten. Für manche wurden Reservate geschaffen, die selbstverwaltet funktionieren - solange sie keinem wirtschaftlichen Großprojekt (Wasserkraftwerke, Bodenschätze) im Weg stehen. Sie verwenden heute ganz selbstverständlich modernste Technologien, um ihren Platz als Indianer in der modernen Welt zu verteidigen. Tourismus und die Ausweisung von Naturschutzgebieten eröffnen ihnen neue Perspektiven. Gleichzeitig aber bringen solche Eingriffe neue Probleme und Abhängigkeiten, Land- und Machtverlust mit sich.



Klima


Amazonien kennt keine Jahreszeiten, lediglich Regenzeit und Trockenzeit. Die Temperatur beträgt konstant zwischen 24 und 28°C bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70 bis 80% Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge im Regenwald ist natürlich sehr hoch: 2000 bis 4000 mm pro Jahr (bei uns in Deutschland sind es 600 bis 1000 mm!).



Amazonas Klima

Der Amazonas ist über 4500 km lang und an der Mündung 60 km breit. 1100 Nebenflüsse speisen das gewaltige Flusssystem, das 1/5 des Süßwassers der Erde führt. 75% des Wassers zirkulieren ständig über Amazonien, nur 1/4 fließt ins Meer - das sind in der Regenzeit bis zu 200 Millionen Liter pro Sekunde! Der Amazonas steht mit dem Orinoko und über Überflutungszonen auch mit dem Rio de la Plata in Verbindung.



Nährstoffe


Amazonas Nährstoffe

Die scheinbar grenzenlose Fruchtbarkeit der "grünen Hölle" basiert auf einem höchst empfindlichen, geschlossenen Nährstoffkreislauf, in dem alles abgestorbene organische Material sofort zum Wachstum neuer, hoch-spezialisierter Organismen genutzt wird.



Amazonien


… ist das größte zusammenhängende Regenwaldgebiet der Erde. Mit 7 Millionen km² erstreckt es sich über 9 Staaten (Brasilien, Bolivien, Peru, Kolumbien, Ecuador, Venezuela, Surinam, Französisch-Guayana und Guyana). 50 Millionen Tier und Pflanzenarten bevölkern diesen artenreichsten Landlebensraum der Erde. Nur 17 Millionen Menschen leben in dem riesigen Gebiet - die meisten von ihnen in den wenigen Städten.



Wald


Der Regenwald Amazoniens ist kein einheitliches Gebilde. Man unterscheidet immergrünen Tieflandregenwald, halbimmergrünen Regenwald, Bergregenwald, Heidewald und Sumpfwald. Die verschiedenen Waldtypen unterscheiden sich in Zusammensetzung der Pflanzengesellschaft, Höhe der Bäume, Nährstoff- und Wasserhaushalt.



Regenwald Amazonas



Surfing the Amazon


Die größte Flusswelle der Erde bringt Kick und Chaos


Die Riesenwelle hat ihre Ursache in den Gezeiten, sie entsteht mit der Flut. Bei Ebbe strömt das Amazonas-Wasser in den Atlantik und drückt das Meer zurück. Doch dann wendet sich das Blatt: Die Flut lässt die riesige Welle entstehen, die gegen die Strömung des mächtigen Amazonas siegt und den Fluss zurückdrängt. Der französische Ozeanforscher Jacques Cousteau war wohl der erste, der die Welle dokumentierte. Bei der Aktion 1984 soll ein Teil seiner Ausrüstung verloren gegangen sein. Der längste Ride auf einer Welle Die Surfer-Szene entdeckte die Welle 1997. Seither treffen sich die besten Surfer aus aller Welt im März und April am Amazonas, um den längsten Ride auf einer Welle zu erleben. Wenn ein Surfer im Meer eine gute Welle erwischt, wird sie ihn eine halbe Minute tragen. Doch dem Amazonas scheinen die Surfer besonders zu gefallen. Die Pororoca gibt Surfern Minuten lang, ja den besten eine halbe Stunde lang den Spaß und Kick mit den Wassermassen den Strom hoch zu surfen. Der beste Surfer blieb 37 Minuten auf seinem Brett und die Pororoca trug ihn 12 Kilometer weit mit sich den Amazonas hinauf.


Kurzbeschreibung "Wir begleiten die beiden Weltklasse-Surfer Carlos Burle und Ross Clarke-Jones auf ihrer Reise in das Herz des Amazonas um die größte Flusswelle der Erde, die Pororoca, zu surfen. Kein Surffilm wie man ihn kennt, sondern "The most exotic surftrip ever"!

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