Der Piranha, ein Fisch mit besonderen Merkmalen



Äußere Merkmale:


Piranha Anatomie

Der Piranha-Körper ist sehr hoch, eher stämmig und dementsprechend seitlich schmal beschaffen. Anders als andere Raubfische brauchen die Piranhas als Gruppenjäger kein stromlinienförmiges Aussehen, da sie nicht blitzschnell aus der Lauerstellung heraus ein Beutetier schlagen. Beim gemeinschaftlichen Jagen kann also auf einen Körperbau, der ganz auf Schnelligkeit eingestellt ist, gut verzichtet werden. Da Piranhas auch tote und kranke Tiere nicht verschmähen, können sie auf das Erreichen einer optimalen Schwimmgeschwindigkeit verzichten.



Flossen:


Piranha Flossen

Die Flossen in Verbindung mit der Schwimmblase ermöglichen dem Piranha die Kontrolle aller Bewegungen. Die Namen der Flosse beziehen sich immer auf die Region, in der sie sich befindet (siehe Bild). Wenn Piranhas ruhig an ihrem Standplatz stehen, werden die Brustflossen benutzt, um den ' Strahl Effekt ' zu neutralisieren, den die Kiemen produzieren. Die Rückenflosse kann zu dieser Aufgabe auch benutzt werden. Die Rückenflosse kann zusätzlich benutzt werden, um den Piranha in Rückwärtsbewegung zu versetzen. Bei hohen Geschwindigkeiten ist nur die Schwanzflosse eingesetzt, alle anderen werden dicht an den Körper gepresst.



Zähne:


Piranha Zähne

Die Zähne werden hinter den Lippen versteckt und sind folglich bei einem gewöhnlichen Piranha kaum sichtbar.

Schon ein junger Piranha von ungefähr 15 cm Länge besitzt Zähne, die eine Größe von gut 4 mm erreichen. Die Muskulatur und der Unterkiefer sind stärker ausgebildet als der Oberkiefer und verleihen den älteren Piranhas das charakteristische Aussehen, welches an jenes einer Bulldogge erinnert. Der Zahnaufbau ist ähnlich wie der der Haie, mit Kanten, die einer Säge ähneln.


Piranha Zähne
Piranha Knochen



Seitliche Linie:


Die Seitliche Linie ist ein spezielles Richtungsorgan (ähnlich das der Haie), das sich entlang der Seiten der Fische befindet. Es kann als dünne Linie bezeichnet werden, die vom Kopf bis zur Schwanzflosse reicht. Damit kann der Piranha Druckschwankungen im Wasser aufnehmen und es ermöglicht den Fischen z.B. Artgenossen an deren einzigartigen Schwimmfrequenz zu erkennen. Deshalb werden auch z.B. kranke Fische durch ihre veränderte "Schwimmfrequenz" erkannt und sofort attackiert. In den Weißwasserflüssen Südamerikas, in denen die Sicht schlecht ist, können die Piranhas diese seitliche Linie einsetzen, um zu steuern und Felsen oder ähnliche Hindernisse auszuweichen.


Piranha Seitenlinie
Piranha Seitenlinie



Riechen:


Piranha Nase

Viele Autoren haben schon den unglaublichen Geruchsinn erwähnt, den Haie besitzen. Piranhas haben einen ähnlich ausgebildeten Geruchsinn, was für einen im getrübten Wasser lebenden Fisch ein entscheidender Vorteil ist. Gerade in den nahrungsarmen Perioden ist jedes zu lokalisierende Beutetier überlebenswichtig. Ein Tropfen Blut zu hungrigen Piranhas in ein 500 l Aquarium zu geben reicht schon aus, um diese in erhöhte Erregung zu versetzen. Fehlt nun ein geeignetes Futter, können sie sich vor lauter Aufregung gegenseitig attackieren, weshalb von einem derartigen Versuch im Heimaquarium abzuraten ist.



Hören:


Experimente mit knöchernen Fischarten hat ergeben, dass diese ausgezeichnet hören können. Da Piranhas mit Hilfe der Schwimmblase als Resonanzkörper selber Laute erzeugen, kann davon ausgegangen werden, dass Piranhas ebenfalls sehr gut hören.



Sehen:


Die verhältnismäßig großen Augen des Piranha haben ein hartes, kugelförmiges Objektiv, das sich nicht verformt. Das Auge ist tadellos für den Nahaufnahmeblick angepasst und im Ruhezustand kurzsichtig. Wie oben schon erwähnt, ist im trüben Wasser kein "Weitblick" erforderlich. Selbstverständlich kann es für weitere Entfernungen angepasst werden. Dieses wird durch das Objektiv erzielt, das durch den Objektivmuskel verlegt wird. Die Position der Augen vergrößert das Sichtfeld sehr (siehe Bild unten), wobei nur im vorderen überschneidenden Sehfeld ein räumliches Sehen möglich ist. Für die genauere Überprüfung eines Objektes sind daher die Piranhas gezwungen, sich senkrecht zum Gegenstand hin zu wenden. Tests haben gezeigt, dass Fischaugen, die denen der Piranhas ähnlich sind, zwischen 20 unterschiedlichen Farben mit einer Licht - Wellenlänge zwischen 370 und 700 Nanometer unterscheiden können (das menschliche Auge kann zwischen einer Wellenlänge von 380 bis 780 Nanometer unterscheiden).


Piranha Auge
Piranha Sehfeld