Was haben Gorillas mit Handys zu tun?
Eine ganze Menge und um das zu verstehen, muss man etwas weiter ausholen.
In Mobiltelefonen wird das Roherz Coltan verarbeitet, genauer gesagt, das daraus gewonnene Metall Tantal. Coltan wird in Zentralafrika abgebaut, unter Einsatz von Kinderarbeit und teilweise mitten im Lebensraum der Gorillas, die durch diese Aktivitäten und den damit einhergehenden Verlust ihres Lebensraumes weiter bedroht werden. Das kostbare Metall liegt jedoch einer Studie zufolge häufig ungenutzt zu Hause herum - in Form von ausrangierten Mobiltelefonen! Nach spätestens zwei Jahren tauscht der durchschnittliche Handynutzer sein Gerät gegen ein neues aus, das alte wandert dann meist in irgendeine Schublade. Um den Bedarf nach Coltan zu mindern, lassen sich Handys jedoch recyceln, zudem wird auch dem Hausmüll dadurch tonnenweise Elektroschrott erspart.
Manuell getätigter Kleinbergbau auf "Coltan" (Mosambik)- Quelle Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (© BGR Hannover),
mit freundlicher Genehmigung.
Das Wissen um Coltan in Handys, das ich bis vor kurzem auch nicht hatte, hat mich veranlasst, diese Seite zu erstellen, um diese Aktion der Stuttgarter Wilhelma möglichst vielen Leuten bekannt zu machen. Ich denke hier gibt es viel Potenzial, um mit wenigen Mitteln etwas Gutes zu tun. Und sind wir mal ehrlich, jeder hat doch noch irgendwo ein bis zwei alte Handys in der Schublade liegen.
Was die Problematik beim Abbau von Coltan angeht, trifft dies nicht nur die Gorillas empfindlich, sondern könnte auch unser Leben nachhaltig beeinflussen. Für uns ist es selbstverständlich, dass jeder ein Handy besitzt. Was die wenigsten wissen ist, dass der Rohstoff Coltan nur noch ca. 6 Jahre verfügbar ist.
Innerhalb der Erdkruste ist Tantal mit einem Anteil von nur 0,00017 Prozent vorhanden. Zum Vergleich: Eisen kommt in der Erdkruste mit einen Anteil von 4,6 Prozent vor, Calcium mit etwa 3,6 Prozent oder Kupfer mit 0,006 Prozent.
Die Industrie versucht verzweifelt einen Ersatzstoff zu finden, was aber bis jetzt noch nicht gelungen ist. Zudem ist Coltan in vielen Dingen des täglichen Gebrauchs vorhanden: Ohne das Mischerz Coltan klingelt kein Handy, fiepst keine Spielkonsole und fährt kaum noch ein Auto.
Ein Grund mehr, mit dieser Ressource sparsam umzugehen.
Coltan Konzentrat - Quelle Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe(© BGR Hannover), mit freundlicher Genehmigung.
Mit Ihrer Handspende können auch Sie den Gorillas helfen:
Schicken Sie der Stuttgarter Wilhelma einfach eine Email mit dem Betreff "Handy Sammelaktion" an: handyaktion@wilhelma.de. Dort erfahren Sie, wo Sie Ihr altes Handy am besten abgeben können.
Sollten Sie ohnehin einen Besuch in der Stuttgarter Wilhelma planen, können Sie Ihr Handy auch in der Sammelbox im Menschenaffenhaus am Ausgang bei den Gorillas einwerfen oder einfach an der Kasse abgeben.
Alternativ können Sie ihr Handy auch direkt an mich schicken, ich leite diese dann umgehend weiter.
Was geschieht mit meinem gespendeten Handy?
Das Handy wird von der Recycling Firma Süd-Rec bewertet und der entsprechende Restwert an die Stuttgarter Wilhelma überwiesen. Diese gibt das Geld zu 100% an verschiedene Schutzprojekte weiter.
Seit Herbst 2009 sind so bereits über 60.000 €, überwiegend für den Virunga Nationalpark zusammen gekommen.
So werden am Ende zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Wertvolles Rohmetall wird zurückgewonnen, weniger Coltan muss abgebaut werden – und obendrein erhalten die letzten Berggorillas direkte Schützenhilfe über die Spende.
Sie haben kein altes Handy, wollen aber trotzdem spenden?
Hier haben Sie die Möglichkeit über PayPal einen Betrag ihrer Wahl zu spenden.
Congohound Projekt
Seit Anfang 2011 hilft ein neues dynamisches und innovatives Team von Rangern unter der Leitung von Dr. Marlene Zähner mit ihren Spezialhunden der Rasse Bloodhound mit, Recht und Ordnung im Park wieder herzustellen und den Wilderern das Leben schwer zu machen.
Am 3. Januar 2011 läutet bei Marlene Zähner, Expertin für Suchhunde, das Telefon. Emmanuel de Merode, Direktor des Virunga-Nationalparks fragt die Ausbildnerin von Polizeihunden, ob sie bereit wäre, eine Anti-Wilderer-Gruppe mit Suchhunden aufzubauen. Die 53-jährige Veterinärmedizinerin aus Widen hat zuerst Vorbehalte. Zwei Monate später trifft sie in Rumangabo ein, dem Hauptquartier der Ranger im Virunga-Nationalpark. Im Reisegepäck sechs Bloodhounds, denn Zähner hat sich gesagt, «wenn ich komme, dann wagen wir gleich den Versuch»...
Warum dieses Projekt Ihre Unterstützung verdient:
- Ihr Geld fliesst zu 100% ins Projekt
- Einheimische Ranger werden ausgebildet
- Regelmässige Kontrolle durch die Projektleiter
- Regelmässige Weiterbildung durch die Projektleiter
Helfen Sie mit diesen einzigartigen Park zu retten!
Unesco Welterbe
In eigener Sache …